Ford Fiesta ’89 – da sieht man rot
Das man beim Fiesta der dritten von 1989 bis 1996 gebauten Generation des Kleinwagens aus dem Hause Ford gerne mal rot sieht, liegt nicht nur an der meist von weiblichen Käufern oft gewählten Außenfarbe. Auch TÜV-Prüfer sehen genauso wie die Besitzer leider häufig rot, wenn es um die Mängel des Fiestas geht. Denn der mittlerweile doch in die Jahre gekommene Wagen ist zwar aktuell gebraucht recht günstig zu bekommen, kämpft allerdings auch mit diversen Problemzonen und Schwachstellen.
Der in dieser Generation nicht nur als drei-, sondern auch als fünftüriges Schrägheck erhältliche Ford Fiesta hatte bereits im TÜV-Report von 2004 keine guten Karten, nun sind wir sogar 7 Jahre weiter. Schon damals rosteten die Karren wie wild, kaum ein Tankdeckel, der sich in einem wahren Nest der blühenden braunen Pest befindet. Neben der Karosserie sind auch tragende Teile betroffen und somit wird der TÜV-Termin schnell zum Lotteriespiel. Der Verschleiß der Ford Fiesta Bremsscheiben ist überdurchschnittlich hoch, der Auspuff ist ebenfalls vom Rost befallen und die Beleuchtung weist Mängel an Scheinwerfern und Blinkern auf.
Nicht TÜV-relevant, aber dennoch ärgerlich sind defekte Wasserpumpen und undichte Kühler, sowie geräuschvoll arbeitende bremsen und Radaufhängungen. Defekte Synchronringe an den Getrieben gehen ebenfalls ins Geld und übersteigen oftmals den Wagenwert. Denn die günstigsten Angebote liegen im niedrigen dreistelligen Euro-Bereich. Dafür erhält man relativ viel Platz und ein straff abgestimmtes Fahrwerk. Straffer, aber auch teurer sind die potenten Kölner namens Ford Fiesta S oder Ford Fiesta XR2i, für die in augenscheinlich gepflegtem Zustand bis zu 4.000 Euro aufgerufen werden.
Die Motorenpalette reicht bei den Benzinern vom kleinen 1,1-Liter-Aggregat mit bescheidenen 50 PS bis hin zum 1,8 Liter 16-Ventiler, der im letzten XR2i 130 PS leistete. Die beiden 1,8 Liter Diesel mit und ohne Turbolader spielen auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum eine Rolle. Genauso wenig wie das nur selten georderte Automatikgetriebe, das mit den kleinen Motoren eh nicht wirklich harmoniert. Eine wirkliche Kaufempfehlung ist der Ford Fiesta ’89 nicht, zumal der Nachfolger auch schon günstig zu bekommen ist. Allenfalls als Anfänger- oder Winterauto mit ein wenig Rest-TÜV ist der Kleinwagen sicherlich gut zu gebrauchen, nach dem Einsatz kann er dann ohne allzu großen Verlust entsorgt werden.
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