Kia Opirus – Kias Griff nach den Sternen
Ein wirklich seltener Schnappschuss ist mir gelungen, als ich hinter einem Wagen an der Ampel stand, den ich trotz aller Autoverrücktheit überhaupt gar nicht kannte. Opirus stand in großen Buchstaben auf der linken Seite des Kofferraumdeckels der viertürigen Limousine. In Mitte war dann auch der Hersteller zu lesen: Kia. Wie erwähnt, ich hatte nie etwas von einem Kia Opirus gehört und das ist auch kaum verwunderlich, denn tatsächlich war der von 2003 bis 2010 gebaute Wagen, der in der oberen Mittelklasse einsortiert wird, der in Deutschland seltenste neu zugelassene Wagen im Jahr 2009. Das will schon etwas heißen. Und auch in Amerika, wo er unter anderem Namen verkauft wird, erlitt er ein ähnliches Schicksal.
Hierzulande ist Kia eher für günstige Kleinwagen bekannt, als für Auto mit einem Neupreis von rund 40.000 Euro. Sicherlich bot der Wagen dafür auch einiges an Ausstattung, aber letztendlich waren in dieser Fahrzeugklasse andere Hersteller bestens positioniert. Optisch lehnt sich der Wagen an Modellen aus dem Hause Mercedes oder Jaguar an, wobei der Kühlergrill etwas merkwürdig anmutet. Das wurde auch beim Facelift von 2007 erkannt und geändert, während die Scheinwerfer fast unverändert blieben. Dennoch tat sich auch etwas in Sachen Beleuchtung, denn nun gab es vertikale Rückleuchten, was dem Wagen fast schon amerikanisches Flair verlieh.
Eher amerikanisch war auch die Motorisierung des rund 5 Meter langen und rund 1.900 kg schweren Kia Opirus. Unter seiner Haube verrichteten nämlich ausschließlich Sechszylinder in V-Form ihren Dienst, die auf Motoren aus dem Hause Mitsubishi basierten und anfänglich aus 3,5 Litern Hubraum 203 PS schöpften, nach dem Modellwechsel dann mit einem noch größeren Hubraum von 3,8 Litern und einer gestiegenen Leistung von 266 PS aufwarteten. Das führte dazu, dass es auf dem hiesigen Gebrauchtwagenmarkt doch einige Opirus gibt, die auf Flüssiggasbetrieb umgerüstet wurden. Immerhin erreicht der ab 2007 angebotene 3,8 Liter-Motor die Euro-4-Norm.
2010 wurde der Kia Opirus ohne Nachfolger eingestellt. Es gibt zwar einen Nachfolger mit neuem Namen, dieser wird aber hier in Deutschland, wie auch schon die Vorgänger des Opirus, nicht angeboten. Gebraucht ist ein Kia Opirus heute bereits ab rund 5.000 Euro zu bekommen und die Preisspirale endet bei zirka 18.000 Euro für Modelle mit geringer Laufleistung. Insgesamt ist das Angebot allerdings eher dürftig, eine aktuelle Suche brachte gerade einmal 40 Treffer. Und es werden sicher nicht mehr.
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