Daihatsu Materia – extravagant und erfolglos
Um den japanischen Automobilhersteller Daihatsu sowie dessen Modelle häufen sich diverse Meldungen, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Angeblich zieht sich Daihatsu bis 2013 aus dem hiesigen Markt zurück und will dann keine neuen Fahrzeuge mehr verkaufen. Die Produktion des Copen sowie des hier vorgestellten Materia soll bereits seit 2010 eingestellt sein, so verschiedene Quellen im Internet. Bis zur Mitte 2011 wollte man die Lagerbestände verkaufen. Schaut man aktuell aber auf die Internetseite von Daihatsu, ist der Materia dort durchaus noch ganz normal vorhanden, zu konfigurieren und bestellen.
Er löste 2006 den bis 2005 gebauten Minivan Daihatsu YRV ab, der hierzulande mit 5.000 verkauften Einheiten angesetzt war, aber in seiner gesamten Bauzeit diese Zahl nicht erreichte. Der Daihatsu Materia war aber nicht wirklich erfolgreicher. Das lag sicherlich am gewagten Design, denn während der Vorgänger mit seinem Allerweltsdesign für die breite Masse geeignet war, scheideten sich am Materia die Geister. Und das eigentlich zu Unrecht, denn der Wagen war gar nicht mal so schlecht. Die geraden Seitenwände, die den Minivan recht merkwürdig erscheinen ließen, sorgten für einen ungeahnt großen Innenraum, der durch die Möglichkeiten des Umklappens und Verschiebens der Bestuhlung individuell genutzt werden kann. Und das bei gerade einmal 3,80 Meter Außenlänge.
Es gab zwei Benzinmotoren. Die Vierzylinder verfügten entweder über einen Hubraum von 1,3 Litern mit einer Leistung von 91 PS oder über den größeren 1,5 Liter, der 103 PS leistete. Letzterer war auch als Allrad namens ECO 4WD erhältlich oder mit einer Vierstufenautomatik anstelle des serienmäßigen Fünfgangschaltgetriebes erhältlich. In der Endgeschwindigkeit nahmen sich die beide Motoren nicht viel, der 1,5er beschleunigte ein wenig flotter.
Im Internet findet man nur wenig zu typischen Daihatsu Materia Schwachstellen. Die Dämmung soll nicht die beste sein, mitunter wird es dadurch in Verbindung mit dem dünnen Blech recht laut im Wageninneren. Zudem gibt es wohl Meldungen zu Feuchtigkeit in den Scheinwerfern und Rückleuchten sowie stellenweise auftretendem Rost aufgrund fehlender Hohlraumkonservierung. Auch zum Radio gibt es negative Rückmeldungen. Inwiefern sich die Lage in Sachen Werkstätten und Ersatzteile verschärfen wird, wenn Daihatsu sich wirklich vom hiesigen Markt zurückzieht, bleibt abzuwarten.
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