Citroën C4 – der Franzosen-Golf mit Duftspender
Die Werbung zum 2004 neu erschienen Citroën war grandios, ein riesiger tanzender Roboter verwandelte sich im Stile von Transformers in ein Auto, eben den besagten Citroën C4 der ersten Generation. Ob es den Verkauf des Wagens positiv beeinflusst hat entzieht sich meiner Kenntnis, auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist aber eine recht große Auswahl an Fahrzeugen vorhanden. Diese ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn es gibt reichlich viele Citroën C4 Schwachstellen. Es ist sogar so schlimm, dass selbst der Vorgänger Citroën Xsara als haltbarer gilt.
Der TÜV-Report 2012 zeigt eine desaströse Tabelle mit vielen roten und orangen Bereichen, nur wenig grün ist zu finden. So gilt das für einen Citroën ungewohnt straffe Fahrwerk als anfällig, die ausgeschlagene Lenkung kann schon bei der ersten Hauptuntersuchung 2007 zu Problemen geführt haben. Der fast schon traditionell anmutende Ölverlust ist beim C4 ebenso ein Thema wie die extrem schlechte Wirkung der hinteren Fußbremse. Allgemein gelten die Citroën C4 Bremsscheiben als unterdimensioniert für ein Fahrzeug der Kompaktklasse, in der er gegen Golf und Co. antrat. Die Auspuffanlagen sind ein weiterer Punkt, der den Prüfingenieuren bemängelt wird, wobei Rost allgemein eher selten ist. Dafür steht man des Öfteren im Dunkeln, denn auch die Beleuchtungsanlage weist diverse Mängel auf.
Lässt man den zweijährlichen Pflichttermin mal außer acht, bleiben Rückrufaktionen wegen der Verkabelung des Anlassers und undichter Spritleitungen. Die Temperaturanzeigen sorgten durch merkwürdige Anzeigen ebenfalls für Verwirrung bei den Besitzern und motorseitig gab es Schwierigkeiten mit undichten Zylinderkopfdichtungen beim 1,4 Liter Benziner und mit dem Abgasrückführventil beim 1,6 Liter HDi. Wo wir gerade bei Motoren sind: im Laufe der Bauzeit standen Benziner mit einem Hubraum von 1,4 bis 2 Liter zur Auswahl die zwischen zwischen 88 und stolzen 177 PS im VTS leisteten. Sparsamer als letztgenannter Motor gingen sicherlich die HDi-Diesel zu Werke die aus 1,6 oder 2 Litern Hubraum je nach Technik und Version zwischen 90 und 140 PS leisteten.
Die Karosserievarianten waren in Deutschland auf zwei begrenzt: das klassische Schrägheck mit fünf Türen oder einen Dreitürer, der als Coupé bezeichnet wurde und durch sein gewöhnungsbedürftiges Heck mit zweiter Scheibe auffiel. Sonst gab es beim C4 allerdings wenig Ausreißer ins Ungewöhnliche, wenn man von einer feststehenden Lenkradnabe und einem Duftspender einmal absieht. Wer mehr Platz brauchte, konnte leider keinen Kombi mehr bekommen und musste zum Citroën C4 Picasso greifen, den ich aber separat behandeln werde.
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