Renault Twingo – Zwerg mit innerer Größe
Als Renault 1993 den Twingo präsentierte, war er schon eine (sehr) kleine Sensation. Es gab ihn anfänglich nur in einer Variante, mit einem Motor (ein 1,3 Liter – Aggregat , das 40 kW / 54 PS leistete) und einem Preis und die Aufpreisliste war mehr als überschaubar. Der französische Dreitürer wies ein gefälliges Äußeres auf und auch von innen konnte sich der kleine Wagen durchaus sehen lassen. Die verstellbare Rücksitzbank sorgte für wahlweise mehr Beinfreiheit im Fond oder für mehr Stauraum im Kofferraum.
Das Interieur war sonst eher spartanisch, ein Digitaltacho war gewöhnungsbedürftig mittig auf dem Armaturenbrett platziert. Aber selbst groß gewachsene Leute fanden auf dem Fahrersitz eine annehmbare Sitzposition. Ein beliebtes Extra war das große Faltdach, das dem automobilen Zwerg fast schon ein Cabrio-Feeling verlieh.
Im Laufe der Jahre wurde die Angebotspalette dann um diverse Sondermodelle erweitert, die mit unterschiedlichen Ausstattungen und Designs aufwarteten. In seiner Bauzeit von 1993 bis 2007 gab es zwei Facelifts (1998 und zur Phase II und 2003 zur Phase III) und weitere Motoren mit bis zu 75 PS sowie eine Halbautomatik, die aber keinen rechten Fahrspaß aufkommen lassen wollte und auch störanfällig war.
Die Halbautomatik war aber nicht die einzige Schwachstelle. Allgemein bauen die kleinen Franzosen im Alter sehr ab, bei den Modellen bis 1997 verabschieden sich gerne die Zylinderkopfdichtungen, die Bremsen verdienen nach Jahren der Nutzung ihren Namen nicht mehr und Feuchtigkeit legt die Zündanlage lahm oder dringt durch porös gewordene Faltdächer in den Innenraum ein. Der Bereich der Vorderachse ist ebenfalls ein Problemfall, der bei Reparatur ordentlich ins Geld geht, da originale Ersatzteile relativ teuer sind, so dass sich hier ein Vergleich sicherlich lohnt.
Empfehlenswert wäre auf jeden Fall ein nach 2000 gebauter Renault Twingo, damit es nicht direkt beim nächsten TÜV-Termin heißt “… bis das der Tod euch scheidet.”
Ich hab einen ’98er Twingo mit inzwischen 262.000 km auf dem Buckel und er schnurrt immer noch wie ein Kätzchen
Zu sehen gibt’s den Kleinen hier: http://aleksandrah.blogspot.com/2010/10/was-fur-ein-auto-fahrst-du-ah-ich.html