Saab 9-5 – untypisch bieder
Das aus Schweden nicht nur eckige Kolosse kommen, beweist Saab mit einem extravaganten Design häufig, schiebt sich damit immer in die Ecke der Individualisten. Beim Saab 9-5, den man eigentlich 9hoch5 schreibt, ist das nicht so recht gelungen, für einen Saab wirkt der Wagen der Oberen Mittelklasse recht bieder. Die 1. Generation, die Saab 9000 ablöste, wurde von 1997 bis 2010 angeboten und war als viertürige Limousine (Saab 9-5 Sedan) und ab ca. 1999 (die Angaben variieren) auch als fünftüriger Kombi (Saab 9-5 SportCombi) erhältlich. Es gab zwei Facelifts, eines 2002 und ein umfangreicheres im Jahr 2005.
Der Innenraum bietet reichlich Platz – sowohl für die Passagiere als auch deren Gepäck. Das Cockpit ist typisch Saab, inklusive fehlendem Zündschloss, welches sich typisch Saab in der Mittelkonsole befindet und gerade bei Saabneulingen zu zerkratzten Lenksäulenverkleidungen sowie rauchenden Köpfen aufgrund der Verzweiflung führt. Es dauert tatsächlich einige Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat. Ansonsten fühlt man sich im 9-5 recht schnell wohl, was nicht zuletzt auch an der schwedentypischen Sicherheitsausstattung liegt, die immer einen Schritt voraus ist.
Unter der Haube finden sich ausschließlich Turbo-Motoren in den verschiedensten Varianten. Die Reihenvierzylinder weisen dabei wahlweise 2 oder 2,3 Liter Hubraum auf, je nach weiterer Konfiguration leisten diese dann zwischen 150 und 260 PS. Ein Benziner fehlt noch: ein V6 mit 3 Litern Hubraum, ebenfalls mit Turbolader versehen und 200 PS leistend. Die Selbstzünderfreunde wurden ab 2001 bedient, der Diesel hatte damals ebenfalls 6 Zylinder in V-Form, 3 Liter Hubraum und leistete 177 PS. 2002 folgte ein kleinerer Vierzylinder, der aus 2,2 Litern 120 Ps schöpfte und 2005 durch einen 1,9 Liter mit 150 PS ersetzt wurde.
Zu den Schwachstellen und Mängeln gehören reißende Keilriemen, defekte Saab 9-5 Zündkerzen und Benzin-Pumpen-Relais. Auch Kabelbrüche sind wohl keine Seltenheit. Das zieht häufig teure Werkstattbesuche nach sich. Auch die Getriebe – egal ob manuell oder automatisch geschaltet – neigen zu Ausfallerscheinungen. Der Prüfingenieur bemängelt im Rahmen der Hauptuntersuchung den Ölverlust des Motors, Probleme mit der Hinterachse und Scheinwerfer sowie Blinker benötigen häufig neue Leuchtmittel. Es kann auch zu einseitig ziehenden Feststellbremsen kommen. Zu guter Letzt seinen die maroden Endschalldämpfer erwähnt, die beizeiten ausgetauscht werden wollen. Ansonsten ist der große Saab durchaus eine Kaufempfehlung.
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