Rover 75 und MG ZT – unbekannt bis zum Untergang
1998, als Rover noch zu BMW gehörte, kam der neue Rover 75 auf den Markt, der in der Mittelklasse gegen die Konkurrenz antrat. Die viertürige Stufenhecklimousine wurde komplett von Rover entwickelt, BMW hatte nur wenig Einfluss, spendete dafür aber diverse Teile. So war zum Beispiel der im 75 angebotene Diesel-Motor mit 2 Litern Hubraum und 115 PS der gleiche wie im BMW 320d. Neben der Limousine gab es ab 2001 auch noch einen Kombi, der Rover 75 Tourer genannt wurde.
Die Benziner stammten alle von Rover selbst. Es gab einen Vierzylinder mit 1,8 Litern Hubraum, der 120 PS leistete und zwei V6-Motoren mit 2 Litern Hubraum und 150 PS sowie 2,5 Litern und 177 PS. Später gab es dann noch einen weiteren 1,8 Liter, der Dank Turboaufladung 150 PS leistete, ein weiterer 2,5 Liter brachte es auf 190 PS. Ein neuer Diesel schöpfte aus den 2 Litern nun 130 PS. Prunkstück war der V8 mit 4,6 Litern Hubraum, der 260 PS leistete.
2000 tat BMW sich raus, 2001 brachte das Unternehmen MG Rover den gleichen Wagen parallel als MG ZT (Kombi MG ZT-T) heraus, einer Hochleistungsversion mit verstärktem Fahrwerk und weiterem Brimborium. Zurück zum normalen Rover 75, der für sein Fahrverhalten gelobt und das Retrodesign kritisiert wurde, obwohl er für letzteres sogar Preise erhielt. Das Design wurde dann 2004 noch modernisiert, bevor die MG Rover Group Insolvenz anmeldete und die Fahrzeugproduktion 2005 eingestellt wurde. Die Pläne und Fertigungsstraßen wurden nach China verkauft, wo der Wagen als Roewe 750 (Namensähnlichkeiten erwünscht) weiter gebaut wird.
Natürlich gab es auch Schwachstellen am qualitativ sonst gar nicht so schlechten Rover 75. So gab es Wassereinbrüche im Innenraum und auch die Elektronik bereitete Probleme. Klackernde Gelenkwellen forderten zum Werkstattbesuch auf und die Türfangbänder hatten mit Rost zu kämpfen, verloren diesen Kampf aber meist.
Hierzulande war Rover nie eine große Marke, die sich gegen die Konkurrenz durchsetzte. Dementsprechend gering ist auch das Angebot an Gebrauchtwagen. Dabei ist der Rover 75 gar nicht mal so schlecht. Aktuell muss man mindestens 1.500 bis 2.000 Euro für ein brauchbares Modell der frühen Jahre bezahlen, soll es einer der späteren Kombis sein, sollte man grob das Doppelte rechnen. Dafür erhält man ein geräumiges Fahrzeug mit englischem Charme.
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