Renault 21 – viel Raum, leider auch für Mängel
Fahren wie Gott in Frankreich – das galt sicherlich, als 1986 der Renault 21 als viertürige Limousine auf den Markt kam. Auch wenn er nur zur Mittelklasse gehörte bot er damals ein erstklassiges Preis-/Leistungsverhältnis. Es gab eine reichhaltige Ausstattung und die typisch französische Bestuhlung, die weich und bequem war – manchem auch zu bequem. Zudem bot der 21 auch viel Platz, der Kombi mit dem Namen Renault 21 Nevada , der 1987 als weitere Karosserievariante angeboten wurde, hielt sogar den damaligen Klassenrekord mit 1.710 Litern Ladevolumen. Mit dem Facelift von 1989 ging es nicht nur von Serie I zu Serie II, sondern es gab auch noch eine Schräghecklimousine. 1994 / 95 war dann das Produktionsende, der Renault 21 wurde vom Renault Laguna I abgelöst.
Als Motorisierung wurden diverse Benziner und Diesel angeboten. Empfehlenswert sind die Benziner mit 1,8 Liter-Kat-Motor und 90 PS, die mit dem sehr leicht gebauten Renault 21 keine Mühe haben. Ein wenig agiler ist noch die Variante mit 107 PS. Bei den Dieseln galt der 2.1 TD Turbodiesel mit 88 PS als Tipp, der kleine mit 65 PS wirkte leicht untermotorisiert. Wer es ganz flott mochte, der konnte zum Renault 21 Turbo greifen, der aus einem Zweiliter-Ottomotor ohne Katalysator 175 PS und mit Kat immerhin noch 162 PS leistete. Dieser ist aber aufgrund seiner Anfälligkeit nur etwas für absolute Fans und weniger für den Alltagsgebrauch geeignet.
Und nicht nur der Turbo machte Probleme. Allgemein hatte der Renault 21 mit undichten Kühlkreisläufen zu kämpfen, verlor aber oft, was zu durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen führte. Die Zündanlage samt Steuergerät, Verteiler und Kabeln bereitet ebenfalls Sorgen. Und der TÜV bemängelte den hohen Ölverlust, das zu große Lenkungsspiel sowie ausgeschlagene Radaufhängungen. Die Renault 21 Bremsscheiben werden kritisiert, ebenso Fehler in der Beleuchtung. Aber das größte Problem ist sicherlich der Rost, der nicht nur an der Auspuffanlage, sondern auch an tragenden Teilen und der Karosse knabberte, was dazu führte, das heute kaum noch Renault 21 – oder kurz R21 – auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden sind. Die wenigen erhältlichen Modelle haben eine Preisspanne von rund 200 Euro für defekte Fahrzeuge bis zu etwa 1.000 Euro. Für die erwähnten Turbos werden bis zu 5.000 Euro aufgerufen, was aber mehr am Sammlerstatus liegt.
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