Fiat Cinquecento – reichlich Schwachstellen auf kleinstem Raum
Über zwanzig Jahre hatte Fiat gewartet, bevor wieder ein Wagen mit der 500er Bezeichnung angeboten wurde. Der neue Fiat Cinquecento hatte allerdings nur noch den Namen mit dem alten Fiat 500 gemein. Er war der moderne Nachfolger des Fiat 126 im Fahrzeugsegment der Kleinstwagen. Und ähnlich wie sein Vorgänger war er letztendlich nur ein spartanisch ausgestattetes Fortbewegungsmittel, das günstig zu bekommen war.
In Deutschland war der Cinquecento zwischen 1992 / 1993 und 1998 in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. So konnte man aus dem eher kargen Nullausstatter dank diverser Extras ganz gut ausgestattete Stadtflitzer machen. Eine Digitaluhr oder eine Mittelkonsole standen beim kleinen in Polen gebauten Italiener zum Beispiel auf der Liste. Dinge, die bei jedem anderen Auto zur Serie gehören. Aber es gab auch richtige Annehmlichkeiten wie elektrische Fensterheber oder das im Cinquecento Soleil angebotene elektrische Faltschiebedach.
Die Motorisierung war bei fast allen Ausstattungsvarianten gleich: ein kleiner quer eingebauter Reihenvierzylinder. Dieser Benziner schöpfte aus 899 ccm Hubraum ganze 40 PS, die mittels 5-Gang-Schaltgetriebe auf die angetriebenen Vorderräder übertragen wurden. 65 Nm Drehmoment beschleunigen den Zwerg mit einem Gewicht von gerade einmal zirka 700 kg in rund 18 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bei 140 km/h ist dann das Ende der Fahnenstange erreicht.
Etwas flotter ging der Sporting zur Sache, dessen Höchstgeschwindigkeit bei rund 150 km/h lag. Außerdem benötigte der ein wenig schwerere Fiat Cinquecento Sporting für den Sprint auf 100 km/h nur vergleichsweise kurze 12,8 Sekunden, was er dem 1,1 Liter Motor mit 55 PS verdankt. Dieser war auch die Grundlage für diverse Tuner wie zum Beispiel Novitec, die dem kleinen Wagen mittels Turbolader etwas mehr Leben einhauchten.
Leider waren die klapprigen Kisten mit dem durchgesessenen Gestühl ohne jeglichen Seitenhalt auch sonst nicht sonderlich haltbar. Die Verarbeitung der wenigen teile war schlampig, es gab Pannen ohne Ende. Lose Kopfstützen und hakelige Türschlösser gehören zu den nervigen, defekte Scheibenwischermotoren stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Dafür sind die Preise für Fiat Cinquecento Ersatzteile wenigstens günstig.
Die braucht man für den Kleinstwagen aus dem Süden aber auch, denn auch der TÜV bemängelt diverse Schwachstellen wie zum Beispiel sämtliche Teile der Beleuchtung, rostende Auspuffanlagen und mangelhafte Fiat Cinquecento Bremsscheiben und Feststellbremsen. So kann ein günstiger Gebrauchtwagenkauf schnell diverse Kosten nach sich ziehen.
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