Audi A8 (Typ D2/4D) – sportliche Oberklasse
Mangelnder Komfort war der Hauptkritikpunkt der Kaufinteressierten, die sich damals in der Oberklasse tummelten. Natürlich war auch der Audi A8 der von 1994 bis 2002 gebauten ersten Generation komfortabel, aber halt nicht ganz so sänftenmäßig wie ein 7er BMW oder gar eine Mercedes-Benz S-Klasse aus der Zeit. Das war aber auch nicht der Anspruch, den Audi stellte, man wollte eine Limousine der Oberklasse anbieten, die dennoch sportlich zu bewegen war und eher vom Selbstfahrer genutzt wurde, denn von demjenigen, der sich von seinem Chauffeur herumkutschieren ließ. Dennoch ist der Wagen natürlich durchaus langstreckentauglich, verfügt über bequeme Sitze und ausreichend Platz auf allen Sitzplätzen. Auch das Kofferabteil schluckt diverse Gepäckstücke.
Doch trotz des 90 Liter fassenden Tanks und einer Karosserie, die komplett aus Aluminium gefertigt wurde und dem daraus resultierenden vergleichsweise geringen Gewicht des Audi A8 dieser intern Typ D2 / 4E genannten Generation ist eine Reise jedoch aufgrund der sich melden Tankanzeige früh beendet. Die Benziner mit gelten nicht gerade als Kostverächter. Im Laufe der Bauzeit kamen standen verschiedene Ottomotoren zur Wahl, vom kleinen Sechszylinder mit anfänglich 174 und später 193 PS, über eine große Auswahl an Achtzylindern mit einem Hubraum von 3,7 oder 4,2 Litern und einer Leistung, die je nach Version zwischen 230 und 360 PS lag, bis hin zum Zwölfzylinder, der aus 6 Litern Hubraum stolze 420 PS schöpfte. Von letzterem wurden aber nur 750 Stück gebaut. Für die Oberklasse-Sparfüchse gab es auch Dieselversionen wobei der Sechszylinder schon die 180 PS Version sein sollte, da der 150-PS-Diesel im A8 heillos überfordert ist. Noch besser: der Achtzylinder mit 3,3 Litern und 224 PS.
Die Kraft war dabei auf die Vorderräder, was in der sonst heckgetriebenen Oberklasse eher unüblich war, oder per Allradantrieb quattro auf alle vier Räder übertragbar. Die Wahlmöglichkeit entfiel bei den potenten Modellen wie dem normalen 4,2-Liter-Audi A8, dem Audi S8 und dem W12, die waren nur als quattro erhältlich. Ebenso der große Achtzylinder-Diesel.
Leider geht es auch in der Premiumklasse nicht mängelfrei zu. So verrichtet die ZF-Automatik wohl recht komfortabel ihren Dienst, ist aber leider nicht für Langlebigkeit bekannt. Bei 150.000 km ist meistens Ende. Die ausfallende Kraftstoffpumpe legt den Luxusliner lahm, gerade das Baujahr 1995 hatte hiermit Probleme. Die recht komplexe Bordelektronik führt den Fahrer auch das ein oder andere Mal in die Werkstatt: die Wegfahrsperre hindert am Wegfahren, Heizungen im Sitz und an der Heckscheibe quittieren den Dienst, Fensterheber stellen ebenfalls den Betrieb ein. Häufig ist auch einfach nur die Batterie leer.
Beim TÜV war der Wagen zumindest im letzten Jahrzehnt noch recht unauffällig, einzig das Lenkungsspiel tauchte hier mit roten Werten auf. Außerdem gelten die Audi A8 Antriebswellen als nicht gerade sonderlich stabil. Ersatzteile sowie Arbeitsstunden sind nicht billig und sollten beim Kauf eines A8 mit eingeplant werden, denn der ehemals so teure Neuwagen ist heute auf dem Gebrauchtwagenmarkt schon recht günstig zu bekommen.
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