BMW X5 – nicht Fisch, nicht Fleisch
Der BMW X5 war der erste Versuch der Bayern mit dem Propellerlogo, einen Geländewagen zu bauen. Sie selbst verkauften ihn aber gar nicht als solchen, was aufgrund der eher eingeschränkten Geländetauglichkeit wohl auch nicht weiter verwunderlich war. Als Raumwunder gilt er trotz seines bulligen Äußeren aber auch nicht, er ist sogar kürzer als vergleichbare 5er Kombis aus der Bauzeit, das Volumen des Kofferraums eher beschränkt. Dafür lässt er sich mit der bekannten Motorenpalette aus dem Hause BMW relativ zügig bewegen, weshalb auch der BMW X5 meistens auf der Straße und vor Kindergärten anzutreffen ist, wenn Mutti ihren Sprössling wegbringt, um danach zum Parkplatz des Fitnessstudios zu fahren. Ein Schicksal, das sich der X5 mit vielen Fahrzeugen seiner Klasse teilt.
Die erste Generation wurde E53 genannt und – wie auch sein aktueller Nachfolger E70 – in den USA gebaut. Hier in Deutschland wurde er dann ab 2000 angeboten, 2003 gab es zeitgleich mit der Einführung des kleineren X3 ein Facelift, bei dem Die Motorhaube, der Kühlergrill und die Beleuchtung vorne und hinten aktualisiert wurde. 2006 wurde er dann von der bereits erwähnten 2. Generation des X5 abgelöst, der auch noch heute gebaut wird.
Für die eingangs erwähnten Defizite im Nutzwert wird man im X5 mit edlen Materialien entschädigt, die den Wagen entsprechend hochwertig wirken lassen. Leider lockt dies auch Autodiebe, was die Versicherungsprämien in ungeahnte schraubt und für Gebrauchtwagenkäufer in puncto Unterhaltskosten ein durchaus zu beachtender Punkt ist. Das Interieur erhielt übrigens ebenfalls 2003 ein Update, zur ohnehin schon reichhaltigen Sicherheitsausstattung mit ESP und 6 Airbags gesellten sich nun auch noch Kopfairbags.
Für den Vortrieb standen mit der Einführung des BMW X5 erst mal nur zwei Motoren zur Auswahl: ein Reihensechszylinder mit 3 Litern Hubraum, der 231 PS leistete und ein V8 mit 4,4 Litern und 286 PS. Beides waren Benziner. Bereits im Folgejahr schob BMW einen weiteren Benziner hinterher. Der von Alpina stammende V8 schöpfte aus 4,6 Litern Hubraum 347 PS. Aber auch die Selbstzünderfreunde wurden nun endlich bedient: ein Reihensechszylinder Common-Rail-Diesel mit Turbolader und 3 Litern Hubraum, der 184 PS leistete, war nun auch verfügbar.
Beim 2003er Facelift wurden auch die Motoren überarbeitet, es gab einen neuen 4,4-Liter-V8, der nun 320 PS leistete. Und auch der Diesel wurde überarbeitet, erhielt die neue Common-Rail-Direkteinspritzung, die die Leistung auf 218 PS anhob. In 2004 ersetzte man den 4,6 Liter durch die neue Topmotorisierung mit 4,8 Litern Hubraum und 360 PS, die den über 2 Tonnen schweren Koloss auf fast 250 km/h Höchstgeschwindigkeit brachte.
Kommen wir zu den Schwachstellen des X5. Der TÜV bemängelt erstaunlich wenig, einzig das Kapitel Fahrwerk liegt wegen des hohen Gewichts des SUV über dem Durchschnitt in der Häufigkeit von Mängeln. Schwächelnde Antriebswellen, labile Hinter- und ausgeschlagene Vorderachsen sind hier zu nennen. Bis 2002 gab es Probleme mit den Benzinmotoren, da die Motorelektronik Mängel aufwies. Bei den Dieseln waren es eher defekte Einspritzpumpen und Druckspeicher. Es gab kaputte Zylinderkopfdichtungen aufgrund von Kühlwassermangel. Das war es dann aber auch schon mit bekannten Mängeln.
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