Chrysler PT Cruiser – Retrodesign vs. Haltbarkeit
Einige Zeit lang waren viele Hersteller der Meinung, man müsse dem Trend des Retrodesigns folgen und Autos herstellen, die Stilelemente heutiger Klassiker aufgreifen. So auch Chrysler, die nach der Jahrtausendwende mit dem Chrysler PT Cruiser aufwarteten, der an den Chrysler Airflow der 1930er Jahre erinnern sollte – damals zwar zukunftsweisend, aber dennoch ein Misserfolg.
So spaltete auch der PT Cruiser 2000 die Autofahrernation: entweder man liebte oder man hasste ihn, dazwischen gab es nichts. Zwar glänzte der Wagen im Innenraum mit vielen witzigen Details, wirkte aber mit dem anfänglich einzig erhältlichen 2,0-Liter-Motor, der 141 PS leistete, eher schwach motorisiert, die Höchstgeschwindigkeit des rund 1,5 Tonnen schweren Wagens lag auf dem Papier bei 190 km/h. Vor Allem in Verbindung mit der 4-Gang-Automatik ließ der PT Cruiser jegliche Spritzigkeit vermissen.
Anstatt diesem Manko mit einem stärkeren Motor zu begegnen, brachte man 2001 einen kleineren Motor unter Haube unter, der aus seinen 1,6 Litern Hubraum 116 PS mobilisierte, die für noch schlechtere Fahrleistungen sorgten und damit auch mehr dem Namen “Cruiser” entsprachen. Ab 2003 / 2004 gab es dann einen 2,4-Liter-Motor, der ohne Turbolader mit 143 PS nur 2 PS mehr als der Zweiliter leistete, mit Turbolader dafür aber 223 PS an die Antriebsachse gab. Ein Dieselmotor von Mercedes Benz wurde 2002 als Alternative zu den als durstig verschrieenen Benzinern eingeführt. Der 2.2 CRD holte aus den 2.148 ccm Hubraum anfänglich nur 121 PS, ab 2005 dann immerhin 150 PS.
2006 erhielt der Chrysler PT Cruiser ein Facelift mit anderer Front (Scheinwerfern, Grill, etc.) und anderen Rückleuchten. Nachdem es erst einmal nur eine Karosserievariante mit 4 Türen und 5 Sitzplätzen in verschiedenen Ausstattungen wie “Limited” und anderen gab, wurde von 2004 bis 2008 auch eine zweitürige Cabrioversion mit Stoffverdeck und Überrollbügel angeboten, die 4 Personen Platz bot, aber bei Kundschaft kaum Anklang fand. Die Produktion des Retromodells wurde dann 2010 gänzlich eingestellt. Gerüchten nach sollte sie noch bis 2011 verlängert werden, aber auf der deutschen Internetpräsenz von Chrysler gehört der PT Cruiser nicht mehr zur aktuellen Modellpalette.
Bleibt nur noch der Gebrauchtwagenmarkt, auf dem frühen Modelle schon ab rund 2.500 Euro zu bekommen sind. Allerdings sollte man die Technik genauer in Augenschein nehmen, da diese als wenig zuverlässig gilt und den Amerikaner beim TÜV-Report zu den Fahrzeugen mit den meisten Mängeln verbannt. Dabei wird vor fast keiner Baugruppe halt gemacht, von schlechter Beleuchtung über Mängel an den Achsen bis hin zu Bremsen, die ihre Arbeit mehr schlecht als recht verrichten, ist alles dabei. Und das leider auch bei jüngeren Fahrzeugen.
Schlagwörter: Chrysler, Chrysler PT Cruiser, PT Cruiser, Retrodesign