Ferrari Enzo Ferrari – der schnellste straßenzugelassene Ferrari
Als ich, ich glaube es war in den 80er Jahren, einmal in einer Autozeitschrift las, dass man sich als Interessent nicht einfach so einen neuen Ferrari kaufen könnte, sondern erst einmal mit einem gebrauchten Renner aus Maranello in das Thema einsteigen sollte, dachte ich, man wollte den Leser veräppeln. Meiner Meinung nach konnte es sich kein Hersteller leisten, sich seine Kunden auszusuchen. Bei Ferrari scheine ich mich da allerdings geirrt zu haben. Zumindest bei speziellen Modellen scheint der italienische Sportwagenhersteller sehr wohl in der Lage zu sein, sich seine Kunden aussuchen zu können.
So war es auch beim bis dato schnellsten Ferrari mit Straßenzulassung, dem Ferrari Enzo Ferrari. Ich habe mich bei der Schreibweise nicht vertan, der Wagen ist nach dem Firmengründer Enzo Ferrari benannt, was zu einer Dopplung des Namens Ferrari im Modellnamen führt. Bei diesem Modell gab Ferrari bekannt, nur eine limitierte Auflage von 349 Stück produzieren zu wollen und lud Bestandskunden (in diesem Zusammenhang ein hässliches Wort) ein, eine Bestellung abzugeben. Noch vor dem Produktionsstart waren alle 349 Exemplare des Enzo, wie er auch kurz genannt wird, verkauft. Da es eine ganze Reihe weiterer Anfragen gab, beschloss Ferrari, noch 50 weitere Fahrzeuge nachzuschieben, so dass zwischen 2002 und 2004 insgesamt 399 Ferrari Enzo Ferrari gebaut wurden. Eine große Zahl, wenn man bedenkt, dass der Grundpreis schon bei zirka 662.000 Euro lag und die meisten Fahrzeuge mit ein wenig Sonderausstattung im Durchschnitt um die 700.000 Euro gekostet haben. Ein 400. Modell wurde 2005 produziert, dem Papst übergeben und anschließend für über eine Millionen Euro versteigert. Der Erlös kam den Tsunami-Opfern von 2004 zugute.
355 km/h, eine Zahl, die in jedem Autoquartett zum Sieg führen würde. Das ist die erreichte Höchstgeschwindigkeit, die für einen straßenzugelassenen Ferrari bisher das non plus ultra darstellt. Auch die Standardbeschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,27 Sekunden kann sich durchaus sehen lassen. Ermöglicht wird dies durch einen 660 PS leistenden Zwölfzylinder mit 6 Litern Hubraum und einem sequentiellen 6-Gang-Getriebe. Technologie aus der Formel 1 verhilft dem Wagen zu seinem verhältnismäßig geringen Gewicht von nur 1.365 kg.
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