Fiat Seicento – kleiner Wagen mit großen Mängeln
Der knuffige Fiat Seicento war der nicht mehr ganz so eckige Nachfolger des Cinquecento, auf dessen Technik er auch basierte. Das Design des seit 1998 gebauten Wagens war runder und frischer, während die Grundform des Kleinstwagen erhalten blieb. Mit der Installation eines Beifahrerairbags gab es auch einen Zuwachs im Bereich des Insassenschutzes. Diese durften sich selbst zu viert am ausreichenden Platzangebot erfreuen, auch wenn die unbequemen Sitze den Wunsch nach einer kurzen Verweildauer in den Vordergrund rücken ließen.
Die Motorenpalette war mit 3 unterschiedlichen Varianten mehr als übersichtlich. Zur Wahl standen zwei Vierzylinder, einmal mit einem Hubraum von 899 ccm, der 40 PS leistete und das nur rund 800 kg leichte Fahrzeug damit auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h brachte oder der größere 1,1 Liter mit 55 PS, der noch mal 10 km/h mehr Endgeschwindigkeit bot und untenrum wesentlich agiler werkelte. Ein Elektromotor mit 41 PS war der Dritte im Bunde.
Mehr Auswahl boten die verschiedenen Ausstattungsvarianten, in denen der Fiat Seicento erhältlich war. Da gab es das Basismodell “S/Young” mit dem kleinen Motor, der ebenfalls im “Citymatic”, einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe und automatischer Kupplung, eingesetzt wurde. beide Modelle gab es mit der Einstellung der Produktion des kleinen Motors ab 2001 nicht mehr.
Mit dem “großen” Motor bestückt waren die Varianten “Sole/Sound” sowie “SX/Suite/Hobby”, die mit einer reichhaltigeren Ausstattung wie elektrischen Fensterhebern, lackierten Stoßstangen und vielem mehr aufwarteten. Auch kam der Motor im Seicento “Sporting” zum Einsatz, der sich äußerlich mit geänderten Anbauteilen (Front, Heckschürze, Radläufe) und Breitreifen sportlich präsentierte und dank kürzer übersetztem 5-Gang-Schaltgetriebe auch etwas knackiger zu bewegen war. Vom Sporting gab es dann auch noch weitere Steigerungen wie den “Sporting Abarth” und die auf 1.000 Stück limitierten Seicento “Michael Schumacher World-Champion Edition”.
Auch wenn man Fiat-Modellen gerne nachsagt, dass sie schon im Prospekt rosten, hat der Seicento mit Rost kaum etwas am Hut. Dafür plagen ihn andere Mängel, die der interessierte Gebrauchtwagenkäufer genauer unter die Lupe nehmen sollte. Besonders alles was mit dem Antrieb zu tun hat, verabschiedet sich gerne: Kupplungen verschleißen schnell, die Seilzüge der selbigen reißen. Die gesamte Schaltung verliert an Präzision und Leichtigkeit. Der kleine 0,9-Liter-Motor ist , da er mehr ackern muss, auch anfälliger für Überhitzungen, die für defekte Zylinderköpfe sorgen.
Kein technischer Mangel, aber gewöhnungsbedürftig ist das Geklappere, das von schlechter Verarbeitung zeugt. Dafür bekommt man mit dem 3,34 m kurzen Wagen aber auch überall eine Parklücke und so kann man sich den Wagen für den Einsatz als Stadtfloh sicherlich auch mal ansehen, denn die Einstiegspreise sind doch sehr günstig.
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