Ford Fiesta ’02 / ’06 – endlich wieder empfehlenswerte Qualität
“Ford. Die tun was.” hieß es einst in einem Werbeslogan der Kölner. Und tatsächlich scheint diese Aussage auf den ab 2001 gebauten Fiesta in vollem Umfang zuzutreffen. Denn war der Ford Fiesta ’96 / ’99 noch der Schrecken jedes TÜV-Prüfers und Freund jeder Werkstatt, hat sich dies beim Nachfolger, dem hier präsentierten Ford Fiesta ’02 / ’06 – intern als Typ JH1 / JD3 bezeichnet -, stark gewandelt.
Vorbei sind die Zeiten, in denen einem der Fiesta quasi unterm Hintern wegrostete. Von unten betrachtet ist laut TÜV-Report alles in Ordnung, einzig ein wenig Ölverlust wird hier schon mal bemängelt. Natürlich hat man trotz spürbarer Qualitätssteigerungen bei Ford noch nicht alle Fehler ausmerzen können. So bemängeln die Prüfingenieure vor allen Dingen die Beleuchtungsanlage des Ford Fiesta ’02, die teilweise noch schlechter ist, als die des Vorgängers. Bei den Bremsen hat man auch was getan, aber im Alter wird die Wirkung der vorderen Fußbremse überdurchschnittlich oft bemängelt.
Auch wenn es um für die Hauptuntersuchung irrelevante Schwachstellen geht, hat sich der Typ JH1 stark verbessert. 2002 gab es Probleme mit heulenden Getrieben und kaputten Lambdasonden. Die Diesel gelten als empfindlich, gelegentlich brennt eine Kopfdichtung durch. In Sachen Motoren sollte man bedenken, dass der Kleinwagen mittlerweile auch schon mindestens 1,1 Tonnen Gewicht auf die Waage bringt. Da wirken die kleinen 1,3-Liter-Benziner mit 60 oder 70 PS schnell überfordert. Der 1,4-Liter mit 80 PS ist hier die bessere Wahl. Da das Fahrwerk für dieses Fahrzeugklasse ungewöhnlich sportlich ausgelegt ist, kann man es auch zügiger angehen lassen. Dazu stand noch ein Motor mit 1,6 Litern und 100 PS zur Wahl. Noch flotter ging es mit dem Ford Fiesta ST, der nach der Modellpflege 2005 erhältlich war und aus einem Zweiliter-Triebwerk stolze 150 PS schöpfte. Für die Sparfüchse gab es den Fiesta auch mit zwei TDCi-Dieseln, die aus 1,4 Litern 68 und aus 1,6 Litern 90 PS zauberten.
Mit der erwähnten Modellpflege wurde auch der Innenraum qualitativ aufgewertet. Dieser bot mehr Platz als sein Vorgänger, was dem Wachstum auf eine Außenlänge von nunmehr rund 3,92 m zu verdanken ist. Die Sitze sind bequem. Leider gibt es ein Manko in Sachen Sicherheitsausstattung. So war ESP erst in Modellen mit 100 PS und mehr verfügbar. Dennoch gilt der Ford Fiesta dieser Baureihe durchaus als Kaufempfehlung, vor allem in den späten Baujahren.
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