Ford Mondeo – besser als sein Ruf
1993 löste der neue Ford Mondeo den Sierra ab und Ford kehrte in der Mittelklasse zum Frontantrieb zurück. Die 1. Generation des Mondeo wurde bis 2000 gebaut wobei es die Unterscheidung in Mondeo ’93 und Mondeo ’97 gibt. Letzterer war die Faceliftversion, die zwar auf die gleiche Technik baute, optisch aber zumindest im Frontbereich mit neuem Kühlergrill und neuen Scheinwerfern modernisiert wurde. Mit dem Facelift wurde auch die Verarbeitungsqualität verbessert, die in den ersten Jahren stark zu wünschen ließ. Den Ford Mondeo gab es in drei Karosserievarianten: als viertüriges Stufenheck, fünftüriges Schrägheck und als fünftürigen Kombi, dem Ford Mondeo Turnier. Letzterer ist, wie in dieser Klasse und Zeit üblich, am häufigsten auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen, die Limousinen fristen eher eine Schattendasein.
Unter der Haube werkelten wahlweise Benzinmotoren mit einem Hubraum von 1,6 bis 2,5 Litern und Leistungen von 88 bis 170 PS. Die empfehlenswerteste Variante ist sicherlich der 1,8 Liter Zetec-Motor, der 115 PS leistet und ausreichend durchzugsstark ist. Der ab 1999 erhältliche Mondeo ST 200, der aus dem V6 sogar 205 kitzelte, ist im Unterhalt kaum zu bezahlen. Der 1,8 Liter Turbodiesel mit 88 bzw. 90 PS ist noch von der alten Sorte und verrichtet seinen Dienst entsprechend brummig und laut.
Zu den Schwachstellen des Mondeo gehören definitiv die Hartplastikstoßstangen, die bei der kleinsten Berührung direkt reißen und brechen, kaum ein Mondeo der 1. Generation hat intakte Stoßstangen. Auch vergilben die Scheinwerfer der ersten Baujahre vor dem Facelift mit der Zeit. Dies sind weitestgehend optische Schwächen, nervender sind Mängel gerissene Zahnriemen, Verlust des Kühlmittels und damit einhergehende durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen. Meist übersteigen die Reparaturkosten den Wagenwert. Ein Sicherheitsrisiko stellen brechende Federn an der Vorderachse dar. Diese schlägt – ebenso wie die Hinterachse – gerne aus, die Antriebswellen sind häufig marode und werden vom TÜV entsprechend beanstandet. Ebenso wie der Rost, der den nun mittlerweile mindestens 11 Jahre alten Autos nicht nur an der Karosse, sondern auch an tragenden Teilen und dem Auspuff zu schaffen macht. Im Bereich der Bremsleitungen und -schläuche gibt es ebenfalls Probleme.
Die 2. Generation des Ford Mondeo, die von 2000 bis 2007 angeboten wurde, macht hier schon einiges besser, ist aber auch nicht frei von Mängeln. Er war komplett neu entwickelt und trat mit Ausstattungsmerkmalen wie einer serienmäßigen Klimaanlage gegen die Konkurrenz aus dem Hause Opel und VW an. Der Ruf war auch wesentlich besser als der des Vorgängers. Das Fahrwerk des Mondeo ’01 galt als das Beste seiner Klasse und die Achsprobleme des Vorgängers waren nicht mehr ganz so gravierend. Rost findet sich nur noch an Türkanten und Kofferraumklappen.
Die Motorenpalette wurde ebenfalls überarbeitet, der kleine 1,6er flog aus dem Programm, den Einstieg markierte nun ein 1,8 Liter Duratec mit 110 PS. Das Ende der Fahnenstange stellte der Motor des ST 220 dar, dessen V6 aus 3 Litern Hubraum 226 PS schöpfte. Die neuen TDCi Dieselmotoren mit 2 Litern Hubraum, die leider mit Defekten zu kämpfen hatten, wurden mit der Modellpflege 2003 durch TDDi Motoren ersetzt. Die Leistung variierte je nach Version zwischen 90 und 155 PS (2,2 Liter).
Insgesamt ist der Mondeo II nicht mehr so anfällig, aber auch hier bemängelt der TÜV die ein oder andere Schwachstelle, wie zum Beispiel die maroden Ford Mondeo Bremsschläuche und die mangelnde Wirkung der Handbremse. Dennoch ist der Mondeo ein zu empfehlendes Fahrzeug, dass gerade als Limousine günstig zu bekommen ist.
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