Kia Sephia – langweilig, billig und kaputt
Bereits für 199,- Euro ist ein Kia Sephia auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu bekommen. Das ist weniger als manche für ihr Mobiltelefon bezahlen. Und das ist dabei vermutlich noch aufregender, denn der Sephia wirkt mit seinem unauffälligen Design eher bieder. Die Untere Mittelklasse war das Fahrzeugsegment, in dem Kia mit der viertürigen Stufenhecklimousine Fuß fassen wollte. Dies sollte über Dumpingpreise geschehen. Selbst als Neuwagen war der Kia Sephia also schon billig. Zur genauen Bauzeit variieren die Angaben, da der Wagen im fernen Osten früher und länger zu bekommen war als hier in Europa bzw. Deutschland. Gebraucht sind Fahrzeuge der Baujahre 1993 bis 1999 zu bekommen.
Als weitere Karosserievariante bot Kia ab 1996 noch eine Schrägheckversion namens Kia Sephia Leo an. Kaum zu glauben, aber trotz der Niedrigpreispolitik waren die Sephia gut ausgestattet, als GTX gab es diverse elektrische Helfer wie Fensterheber und Zentralverriegelung. Dafür durfte man für die Sicherheitsausstattung leider draufzahlen, Airbags und Co. gab es nur gegen Aufpreis.
Die Motorenpalette umfasste ausschließlich Benziner, was zum Ende der Bauzeit und der gestiegenen Nachfrage nach Dieselfahrzeugen immer mehr negativ auffiel. Die im Kia Sephia verbauten Ottomotoren verfügten anfänglich über einen Hubraum von 1,6 Litern, aus dem sie 80 PS schöpften, die vor allem eins waren: laut. Ab 1996 wurde er durch einen 1,5 Liter ersetzt, der ebenfalls 80 PS leistete, aber auch nicht ruhiger zu Werke ging. Im Schrägheck gab es außerdem noch einen 1,8 Liter mit 112 PS, der aber kaum schneller war.
Das Hauptproblem sind die vielen Schwachstellen und Mängel, was erklärt, warum man die Fahrzeuge heute nachgeschmissen bekommt – selbst die teuersten Varianten übersteigen nicht die 2.000-Euro-Grenze. Das größte Ärgernis stellt dabei sicherlich die anfällige Elektronik dar, die mit nicht funktionierenden Wegfahrsperren und Fensterhebern für Frust sorgt. Die kurze Garantiezeit sorgte schon damals für teure Reparaturen nach Ablauf der Zeit.
Der TÜV bemängelte schon Mitte des letzten Jahrzehnts Rost an tragenden Teilen, schlechte Kia Sephia Antriebswellen und das zu große Lenkungsspiel. Der Auspuff ist schnell dahin und auch die gesamte Beleuchtungsanlage des Sephia lässt den Fahrer im Ernstfall im Dunkeln stehen. Die Bremsanlage fällt ebenfalls in vielen Punkten negativ auf. Und das wird sich die letzten Jahre kaum gebessert haben, so dass der günstige Einstiegspreis schnell von teuren Reparaturen getoppt werden kann.
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