Mercedes-Benz A-Klasse W 168 – ein Elch machte sie berühmt
Auch schlechte Presse ist eine Berichterstattung mehr zur Steigerung des Bekanntheitsgrades, auch wenn Mercedes-Benz in diesem speziellen Fall (Wortwitz sondersgleichen) sicherlich darauf hätte verzichten können. Denn als ihr neuestes Modell damals beim so genannten Elchtest, ein abruptes Ausweichmanöver, auf die Seite kippte, wirbelte dies viel Staub auf. Letztendlich führte es zu einer Veränderung des Fahrwerks und der serienmäßigen Ausrüstung der Fahrzeuge mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm, kurz ESP.
Die A-Klasse der ersten Generation, intern W 168 beziehungsweise in der langen Version V 168 bezeichnet, war der erste Versuch von Mercedes-Benz in einer so niedrigen Fahrzeugklasse Fuß zu fassen. Bisher gab es nur Fahrzeuge in der Oberen Mittelklasse und Oberklasse, seit dem 190er, der bis dahin den Spitznamen Baby-Benz trug, den die A-Klasse schnell erbte, minimal in der Mittelklasse. Die A-Klasse der Baureihe 168 sollte aber in der Kompaktklasse gegen den Platzhirsch Golf und all seine Mitbewerber antreten.
Und das Prinzip der von 1997 bis 2004 gebauten ersten Generation der Mercedes-Benz A-Klasse war gar nicht schlecht. Man saß erhöht, konnte die Rücksitzbank nicht nur umklappen, sondern auch verschieben oder ganz ausbauen, ebenso wie den Beifahrersitz, was eine hohe Variabilität mit sich brachte. Noch mehr Platz bot die mit der Modellpflege von 2001 um 17 Zentimeter verlängerte Version, der vor allem der Beinfreiheit der Fondpassagiere zugute kam.
Die hohe und lange Bauform brachte natürlich nicht nur Vorteile, der kleine Mercedes ist relativ anfällig für Seitenwind. Dafür hilft die sehr präzise Lenkung beim Dagegenhalten und korrigieren der Fahrtrichtung. Für das Vorwärtskommen reicht der kleine Benzinmotor, da die A-Klasse nicht wirklich ein Langstreckenfahrzeug ist. Die Benziner gab es während der Bauzeit in verschiedene Varianten mit einem Hubraum von 1,4 bis 2,1 Litern und einer Leistungsspanne von 82 bis 140 PS. Für die Freunde des Selbstzünders gab es Diesel mit 1,7 Litern Hubraum (nicht durch die Modellbezeichnung A 160 CDI verwirren lassen), die je nach Version zwischen 60 und 95 PS leisteten.
Leider gab es anfänglich viele Probleme mit den Motoren, die platzen konnten oder mit gerissenen Steuerketten und Keilriemen negativ auffielen. Nicht funktionierende Kühlerlüfter ließen den Wagen schnell überhitzen – bei fehlendem Wasserthermometer wie in der A-Klasse fatal. Die anfängliche Verarbeitungsqualität ließ ebenfalls zu wünschen übrig und war eines Mercedes eigentlich nicht würdig. Der TÜV bemängelt vor allen Dingen die Achsen, die ausgeschlagen sein können und mit Rost kämpfen. Zweites dunkles Kapitel im Rahmen der Hauptuntersuchung sind die schlechten A-Klasse Bremsleitungen und -schläusche und auch die Handbremse sorgt im Bereich der Bremsanlage für schlechte Bewertungen. Ansonsten sind die kleinen Sternenkreuzer gar nicht mal so schlecht.
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