Nissan Micra K10 – spartanisch und rostend
Unglaublich, aber wahr, man sieht noch heute Nissan Micra der ersten Generation, intern Typ K10 genannt, auf hiesigen Straßen und das, obwohl die eckigen Kleinwagen aus Japan bereits seit 1983 und bis 1993 gebaut wurden. Hier greift wohl der alte Spruch: Wo nichts ist, geht nichts kaputt. Und wenn er nicht weggerostet ist, fährt er tatsächlich heute noch.
1983 debütierte er als dreitüriges Schrägheck, also der typischen Kleinwagenform. Anfänglich wurde er noch als Datsun Micra angeboten. Zwei Jahre später, also 1985, kam dann mit dem fünftürigen Schrägheck noch eine weitere Karosserievariante dazu. Insgesamt gab sich der Wagen, dessen Haupteinsatzgebiet sicherlich die Stadt ist, sehr praktisch, dank großer Heckklappe und umklappbarer Rücksitzbank. Über mangelnde Verarbeitungsqualität durfte man in dieser Preis- und Fahrzeugklasse wohl nicht allzu viel nachdenken, denn sie war einfach nicht berauschend. Es klappert und rappelt an allen Ecken und Enden. Bereits 1986 gab es ein Facelift, das unter anderem an seinen nun größeren Stoßstangen zu erkennen war.
Unter der Haube verrichteten ausschließlich Benzinmotoren ihren Dienst, die mit 50 beziehungsweise 54 PS für den städtischen Einsatz sicherlich ausreichend motorisiert waren, zumal der kleine Micra ja mit rund 750 kg auch kaum Gewicht auf die Waage bringt. Der vorwiegende Einsatz als Cityflitzer bringt aber auch die üblichen Probleme mit sich: defekte Auspuffanlagen und Kupplungen, im Ernstfall auch kapitulierende Getriebe, die den Kurzstreckeneinsatz nicht lange überstehen. Die Rostvorsorge war leider nicht die beste, und durchgefaulte Schweller erfordern den Einsatz eines Schweißgerätes, wenn man bei der Hauptuntersuchung nicht die Erteilung der Plakette gefährden will.
Außerdem störte sich der TÜV bereits im letzten Jahrzehnt am überdurchschnittlich schlechten Abschneiden im Bereich der Beleuchtungsanlage, die im wahrsten Sinne des Wortes ein dunkles Kapitel für den Nissan ist. Die Bremse ist auch nicht die beste und somit sollte diese bei einer Probefahrt genau getestet werden, wenn man nicht zu Anfang zusätzlich zum günstigen Einstiegskurs einen Haufen Geld in Nissan Micra Ersatzteile investieren möchte.
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