Nissan Primera P12 – gewagtes Design und schwache Motoren sorgten für das Aus
Die dritte ab 2002 angebotene Generation des bis dato eher bieder gestalteten Nissan Primera war äußerst gewagt und gewann sogar einen Design-Award. Nur davon kann sich ein Automobilhersteller auch nichts kaufen, in der Kundschaft war das Erscheinungsbild des Mittelklassewagens eher umstritten und die Verkaufszahlen der intern als P12 bezeichneten Baureihe gingen zurück. Daran konnte auch eine eiligst vorgenommene Überarbeitung im Jahr 2004 nichts ändern.
Zu den sinkenden Verkaufszahlen trugen sicherlich auch die Motoren bei, deren Fahrleistungen als zu gering, der Verbrauch dafür aber als zu hoch eingestuft wurden. Das Hauptaugenmerk sollte hier auf dem Gebrauchtwagenmarkt bei den beiden Benzinern liegen. Dabei ist allerdings eher der 2-Liter mit 140 PS zu empfehlen, der kleine 1,8-Liter mit 116 PS ist schnell überfordert. Die Primera III Diesel machen noch nicht einmal ein Drittel der erhältlichen Gebrauchtwagen aus. Anfänglich kam ein 2.2 di mit 126 PS zum Einsatz, der aber schon im Folgejahr nach der Präsentation durch zwei Common-Rail Diesel von Renault und Nissan ersetzt wurde. Diese hatten einen Hubraum von 1,9 oder 2,2 Litern und leisteten 120 bzw. 139 PS. 2006 wurden sie wieder aus dem Programm genommen, da sie nur die Euro-3-Norm erreichten und eine Umrüstung zu teuer gewesen wäre. Die Kraftübertragung erfolgte je nach Motor übrigens mittels 5- oder 6-Gang-Schaltgetrieben, optional waren Automatikgetriebe erhältlich.
Bereits 2007, also nach nur 5 Jahren, wurde die Produktion des Nissan Primera der dritten Generation wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt. Einen Nachfolger gab es nicht und es ist wohl auch keiner geplant. Dafür sind die Fahrzeuge nun recht günstig zu bekommen. Neben dem eigenwilligen Schrägheck mit fünf Türen gab es noch eine viertürige Stufenhecklimousine sowie einen Kombi namens Nissan Primera Traveller. Der Kombi stellt dabei den Löwenanteil auf dem Markt.
Beim Kauf sollte man allerdings beachten, dass auch der Primera P12 kein Mängelzwerg ist, wie man es häufig von japanischen Fahrzeugen erwartet. Es gab Schäden an den Dieselmotoren, kaputte Sensoren und Steuergeräte. Bei den Benzinern gilt vor allen Dingen die Steuerkette als anfälliges Bauteil. Zu den vom TÜV festgestellten Schwachstellen des Nissan Primera gehören auf jeden Fall die Gelenke an der Vorderachse sowie das zu hohe Lenkungsspiel. Das Kapitel Licht ist leider häufig ein dunkles und Kraftstoffanlagen sind auch nicht sonderlich haltbar. Immerhin sind die Bremsen eigentlich in Ordnung, mit der Zeit werden die Nissan Primera Bremsscheiben und die Handbremse bemängelt.
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