Rover 400 – ein Engländer im Japan-Look
Sieht man ein Fahrzeug der 400er Baureihe von Rover, was hierzulande eher selten vorkommt, denkt man direkt, den Wagen schon einmal gesehen zu haben, wird dann aber durch den englischen Hersteller verwirrt. Doch man irrt sich nicht, denn Rover kooperierte zu der Zeit mit Honda und der von 1990 bis 1994 gebaute Rover 400 Mark 1 entsprach weitestgehend dem Honda Concerto, übernahm dessen Karosserie und Mechanik. Die Motoren des als viertürige Stufenhecklimousine oder fünftürigen Kombi angebotenen Rover 400 verfügten als Benziner, die allesamt Reihenvierzylinder waren, über einen Hubraum von 1,4 bis 2 Liter, die von Citroen gelieferten Diesel hatten entweder 1,8 Liter mit Turbo oder 1,9 Liter ohne.
Der hier auf dem Bild zu sehnende Rover 400 Mark 2 stellt die zweite von 1995 bis 1999 gebaute Generation dar. Er war nicht mehr als klassisches Stufenheck ausgelegt, sondern kam nun als Fließhecklimousine auf den Markt. Als Motorisierung kamen Aggregate von Rover, aber auch von Honda zum Einsatz, wobei sich der Hubraum in den gleichen Regionen wie bei der ersten Generation bewegte. Die Dieselmotoren kamen aus der größeren Rover 600 Serie und verfügten nun über 2 Liter Hubraum und einen Turbolader.
Obwohl der Rover 400, der in der Unteren Mittelklasse angesiedelt war, in den Abmessungen eher dem Ford Escort entsprach, platzierte Rover den Wagen preislich eher im Mondeo-Segment. Holzapplikationen sollten auch in dieser Klasse einen Hauch von Luxus versprühen. Auch die Ausstattung war gegen Aufpreis mit allerlei Annehmlichkeiten aufzupeppen und versprühte zum Beispiel mit Ledersitzen und Klimaanlage fast schon Oberklasseflair.
Leider waren die Kunden wohl nach einer anfänglichen Euphorie nicht mehr gewillt, so viel Geld für so einen verhältnismäßig kleinen Wagen auszugeben, so dass die Verkaufszahlen der zweiten Generation nicht an die der ersten heranreichten. Abgelöst wurde der 400er dann vom Rover 45. Der Rover 400 spielt auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum eine Rolle, eine aktuelle Stichprobe in einem Onlinemarkt förderte nicht einmal 100 Fahrzeuge zu Tage. Klickte man das benachbarte Ausland noch weg und beschränkte die Suche nur auf Deutschland, blieben gerade einmal 50 Fahrzeuge übrig, von denen fast die Hälfte für unter 1.000 Euro zu bekommen war. Die Preisspirale endet bei überzogen wirkenden 3.500 Euro. Trotz der Seltenheit sollten Rover 400 Ersatzteile aufgrund der eingangs erwähnten Kooperation mit Honda entsprechend leicht zu bekommen sein. Hier ist das Internet sicherlich hilfreich.
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