Saab 900 II – es gibt auch unzuverlässige Schweden
Sein eckiger Vorgänger, der Saab 900/I, war ein zuverlässiges Fahrzeug und auch sein Nachfolger, der Saab 9-3, gilt als solider Wagen. Nur mittendrin gab es mal Probleme und zwar mit dem hier vorgestellten Saab 900 der zweiten Generation, kurz 900/II oder 902 genannt. Er war der erste unter der Fuchtel von General Motors gebaute Saab und somit kennen wir vermutlich das Problem, denn es kamen wohl aus Gründen der Kostenersparnis Teile aus anderen GM-Modellen zum Einsatz. Beispielsweise entstand der zwischen 1993 und 1998 gebaute und in den zwei Ausstattungsvarianten “S” und “SE” angebotene Saab 900/II auf großen Teilen der Opel Vectra A Bodengruppe.
Ebenfalls von Opel kam ein Sechszylindermotor, der aus 2,5 Litern Hubraum 170 PS schöpfte, von den Kunden aber nie so wirklich angenommen wurde. Diese griffen lieber auf die bewährten Saab Vierzylinder zurück, die aus 2 beziehungsweise 2,3 Litern je nach eingesetzter Technik und Bauzeit zwischen 130 und 185 PS zur Verfügung stellten, die mittels 5-Gang-Schaltgetriebe oder Automatikgetriebe an die Antriebsräder übertragen wurden. Vor allem die Turbos sind beliebt, dafür aber auch einem höheren Verschleiß ausgesetzt. Vor allen Dingen die Getriebe sind häufig kurz vorm Exitus, was bei einem Gebrauchtwagenkauf als Risiko mit einkalkuliert werden sollte.
Und der Markt ist voll, die Auswahl groß. Neben den klassischen Schräghecks mit drei oder fünf Türen wurde der Saab 900/II ab 1994 auch als zweitüriges Cabriolet angeboten und fast genauso häufig wie die geschlossenen Versionen zu bekommen – natürlich zum höheren Preis. Diese beginnen für das Schrägheck schon bei rund 300 Euro, wobei man bei diesem Kurs nicht allzu viel erwarten sollte. Für ein Saab 900/II Cabrio werden aktuell mindestens 1.500 Euro aufgerufen. Die Preise enden bei rund 12.000 Euro für späte Modelle.
Neben der laschen Verarbeitung sollte vor allen Dingen die Saab 900/II Bremse und dort insbesondere die Handbremse überprüft werden, die immer wieder Anlass zur Kritik bei Hauptuntersuchungen gibt. Das dunkelste Kapitel ist dem Namen nach tatsächlich das der Beleuchtung. Die Saab 900/II Scheinwerfer sind dabei die größte Schwachstelle, aber auch die Blinker des Schweden weisen Mängel auf. Die Prüfingenieure beanstanden zudem noch schlechte Auspuffanlagen. Vielleicht greift man also doch lieber zu einem 900 der 1. Generation oder gleich zum wieder wesentlich verbesserten Nachfolger in der Mittelklasse.
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