Seat Arosa – wenig Auto, viele Mängel
Der Seat Arosa ist ein das Schwestermodell zum VW Lupo. Nur gab es den Arosa früher und er war natürlich wesentlich günstiger. Von 1997 – also ein Jahr vor dem Lupo – war der Arosa bis 2000 in der ersten Variante (intern 6H genannt) zu bekommen, ab 2000 bis 2005 dann in der Facelift-Version (intern 6HS genannt), bei der die Front und das Heck sowie das Armaturenbrett neu gestaltet wurden. Im Grunde ist er aber fast baugleich zu seinem Pendant aus dem Hause Volkswagen. Anfänglich wurde der Arosa auch in Wolfsburg gebaut, 1998 wurde die Produktion dann nach Spanien verlagert.
In der Ausstattung variieren die Fahrzeuge etwas, der günstigere Seat Arosa hat je nach Ausstattungsvariante noch nicht einmal einen Beifahrerairbag. Unglaublich aber wahr: 4 Personen finden relativ bequem Platz, Erwachsene auf der Rücksitzbank aber eher nur auf Kurzstrecken in der Stadt. Der Kofferraum ist dafür aber durchaus als mickrig zu bezeichnen. Auch hier ist eher der Einsatz als Cityflitzer denn als Urlaubsauto zu sehen.
Dafür spricht auch die Motorisierung des einerseits kleinen, andererseits aber auch verhältnismäßig schweren Kleinstwagen. Denn mit fast einer Tonne Gewicht ist zumindest der kleine Motor mit gut 1 Liter Hubraum und 50 PS heillos überfordert. Und auch hier gibt es das Problem der einfrierenden Motoren (Frostmotoren), wenn die Kurbelgehäuse-Beheizung nicht nachgerüstet wurde. Etwas agiler geht der 1,4 Liter mit dem Arosa um, aber die 60 PS sind natürlich auch kein Quantensprung. Wer gerne flott unterwegs ist, der greift zum 16V-Motor, der aus dem gleichen Hubraum immerhin 101 PS mobilisiert. Dieser war aber erst in der Faceliftversion ab 2000 erhältlich.
Für die Dieselfreunde gab es zwischen 1998 und 2003 den 1.7 SDI, der aus den 1,7 Litern Hubraum 60 PS schöpfte. Ab 2000 gab es dann auch einen Dreizylindermotor. Der 1.4 TDI brachte es im Seat Arosa immerhin auf 75 PS. Ob sich der Seat Arosa als Diesel lohnt, darf bei den aktuellen Spritpreisen und den klassentypischen Jahresfahrleistungen von rund 10.000 km allerdings bezweifelt werden.
Die Mängelliste ist leider lang, zu den typischen Schwachstellen gehören neben der bereits erwähnten Motorproblematik aufgrund von Frost auch Motorschäden aufgrund gerissener oder übergesprungener Zahnriemen, häufige Defekte von Zündkabeln und Zündspulen wurden ebenfalls berichtet. Defekte Türschlösser und Wischergestänge sind ebenfalls keine Seltenheit, die defekten Fensterheber sind im VW-Konzern schon fast serienmäßig. Bis zum Facelift sind auch defekte Anlasser, Drehzahlmesser und Zündschalter zu erwähnen. Der TÜV bemängelt die Hinterachse wegen ausgeschlagener Lagerbuchsen, Fehler in der Beleuchtung (Abblendlicht und Blinker), hohen Bremsenverschleiß und rostige Auspuffanlagen. Daher Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf, den der Arosa lockt auch gebraucht mit günstigen Kaufpreisen.