Toyota MR2 Typ W2 – Gokart-Feeling inklusive
MR2 ist nicht gerade eine klangvolle Modellbezeichnung, aber bei Freunden des Modells wie mir lässt sie immer noch das Herz höher schlagen. Drei Generationen hat Toyota von diesem kleinen Sportwagen mit Mittelmotor gebaut. Die erste Generation ist mittlerweile ein Youngtimer, die zweite, hier vorgestellte Generation des Toyota MR2 in Teilen auch schon und die dritte Generation hat mit den beiden Vorgängern nur noch das Antriebskonzept gemein.
Ich durfte einige Zeit lang einen damals neuen Toyota MR2 Baujahr 1993 fahren. Anfangs war ich skeptisch, denn bei einer Körperlänge von rund 1.93 m hatte ich echte Zweifel überhaupt in den kleinen Sportwagen hinein zu passen. Doch wie man sich täuschen kann, der MR2 passte mir wie ein Maßanzug, ohne das sogar ohne die Dachhälften hinaus nehmen zu müssen. Denn in Deutschland war der Toyota MR2 offiziell nur als Targa erhältlich. Die tiefe Sitzposition überzeugte, der rechte Arm lag lässig auf dem großen Mitteltunnel, der wie eine Grenze zwischen Fahrer und Beifahrer verlief. Die rechte Hand umschloss den kurzen Schaltknüppel und es reichten fast schon kleine Bewegungen aus dem Handgelenk heraus, um das Fünfgangschaltgetriebe zu bedienen.
Dieses übermittelte die Kraft des hierzulande einzig erhältlichen Motors: einem Reihenvierzylinder, der aus 2 Litern Hubraum anfänglich – zwischen der Präsentation und dem dem Upgrade von Ende 1993 – wenig klingende 156 PS schöpfte. Doch diese reichten aus, um den kleinen Japaner auf rund 240 km/h zu beschleunigen. Beeindruckender als die Endgeschwindigkeit war allerdings das Fahrverhalten, das ich so in keinem anderen Auto mehr erlebt habe. Der MR2 klebte förmlich auf der Straße, der Mittelmotor sorgte für ein Gokart-ähnliches Fahren – ein Traum.
Zugegeben, ein Raumwunder war der Wagen, der nach dem Upgrade von 1993 sogar 175 PS und später wieder nur noch 170 PS leistete und in anderen Ländern sogar als Turbo mit 200 PS erhältlich war, sicherlich nicht. Hinterm Motor ein kleiner Kofferraum, einer unter der vorderen Haube – alles nichts weltbewegendes. Aber das erwartet bei einem Sportwagen ja auch niemand.
Leider gab es auch Mängel, wie zum Beispiel nach einiger Zeit nicht mehr sauber zu arretierende Targadächer. Und nach einem Unfall mussten wir etliche Wochen auf Toyota MR2 Ersatzteile warten, da diese aufgrund der Seltenheit des Wagens bei Toyota Deutschland nicht verfügbar waren und erst aus Japan beschafft werden mussten.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind die Wagen heute schon relativ günstig zu bekommen, allerdings teilweise auch mit Laufleistungen jenseits der 200.000 km. Da würde ich persönlich die Finger von lassen, denn mit den Motoren ist sicherlich nicht schonend umgegangen worden und schon damals meinte ein Mitarbeiter des Autohauses, dass diese sicherlich nicht für die Ewigkeit gebaut seien. Also lieber etwas mehr ausgeben und Spaß haben.
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