VW Bora – ein weiterer erfolgloser Jetta
Trotz der Tatsache, dass die bisherigen Ableger des Golfs mit Kofferraum kein Erfolg waren, hielt Volkswagen an dem Konzept fest. Der Jetta der nun vierten Generation bekam wie auch schon sein Vorgänger, der VW Vento, hierzulande einen anderen Namen, um sich vom negativen Image der Vorgänger zu befreien. Heraus kam ein VW namens Bora, benannt nach einem Fallwind, der technisch zwar auf dem Golf IV basierte, sich optisch aber deutlich unterschied. Der VW Bora war nicht mehr nur ein Rucksack-Golf mit angepapptem Heck, alles wirkte wesentlich harmonischer.
Volkswagen ging sogar so weit, eine eigene Modellreihe mit weiteren Karosserievarianten aus dem Bora zu machen, um einen noch größeren Abstand vom Golf darzustellen. Doch aus dem Cabriolet und eine Coupé als Nachfolger zum VW Corrado wurde nichts. Dafür gab es aber einen Kombi namens VW Bora Variant, der sich neben dem Äußeren auch durch eine höherwertige Ausstattung vom Golf Variant unterschied. Während die viertürige Stufenhecklimousine von 1998 bis 2005 gebaut wurde, debütierte der Variant erst 1999 und endete auch ein Jahr früher, nämlich 2004, wieder.
Unter der Haube der noch im er als bieder geltenden Modellreihe arbeiteten die aus dem VW Golf bekannten Triebwerke. Die Motorenpalette im Bereich der Benziner umfasste Vier-, Fünf- und Sechszylinder, der Hubraum reichte von 1,4 bis 2,8 Liter und die Leistung von bescheidenen 75 PS bis hin zu sportlichen 204 PS im allradgetriebenen V6. Für die Freunde des Selbstzünders gab es Diesel, die zwar alle nur über einen Hubraum von 1,9 Litern verfügten, dank unterschiedlicher Technik aber eine große Leistungspanne von 68 bis 150 PS zur Wahl stellte.
Viele Schwachstellen und Mängel teilt sich der VW Bora dank gleicher Technik naturgemäß mit dem Golf IV: nicht nur die VW Bora Bremsscheiben sind rostig, die Auspuffanlagen auch. Einziger Vorteil ist, dass sich ein VW Bora meist in einem besseren Pflege- und Wartungszustand befindet. Hier kommt dann wohl doch das weiterhin bestehende Rentnerklischee zu tragen. Dies sorgt aber natürlich auch für entsprechend höhere Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
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