VW Caddy – vom Arbeitstier zur Familienkutsche

VW Caddy IIEigentlich war der VW Caddy für den nordamerikanischen Markt gedacht, basierte auf dem dortigen Golf-1-Pendant “Rabbit” und war ein zweisitziger Pickup mit offener Ladefläche. Dort seit Ende der 70er Jahre bekannt, tauchte der Name hier erst rund 1983 auf. Dafür wurde er bis in die 90er Jahre gebaut. Wem die offene Ladefläche zu offen war, der konnte auf diverse Aufbauten aus dem Zubehör zurückgreifen. Vom einfachen Hardtop, dass die Fracht in hiesigen Gefilden vor Regen schützte, bis zum Wohnmobilaufsatz war alles mögliche zu bekommen.

Mit der von 1995 bis 2003 angebotenen zweiten Generation gab es neben einem Pickup nun auch eine geschlossene Variante, die für die Interessenten von Nutzfahrzeugen als typischer Kastenwagen ausgelegt war: keine Fenster, nur 2 Sitze. Aber in der 2. Generation des VW Caddy wurde auch der PKW-Markt angesprochen. Seitliche Fenster und eine Rücksitzbank machten aus dem Caddy eine Familienkutsche in Form eines Hochdachkombis. Diesmal griff Volkswagen aber nicht auf einen Golf zurück, sondern nutzte als Plattform den Skoda Felicia für den Pickup und den Seat Inca für den Kombi. Hierzulande würde man es Polo nennen.

VW Caddy III KastenwagenSeit 2003 gibt es die 3. Generation des VW Caddy, die auch aktuell noch angeboten wird und im letzten Jahr (also 2010) ein Facelift erhielt. Diesmal dienten der Golf V und der Touran als Grundlage des in Polen gebauten Wagens. Also steht man vor einem Touran mit Lieferwagenheck. Dennoch findet diese für Volkswagen-Verhältnisse günstige Variante zu den normalen Familienautos immer mehr Anklang. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass hier alles spartanischer ist,. angefangen von der Ausstattung und endend bei der Motorenpalette. Denn hier montiert VW absichtlich nur schwächere Motoren als im Touran, um die Konkurrenz aus dem eigenen Hause nicht zu groß werden zu lassen. Und so kann man mit den verwendeten Benzinern (1.2 TSI bis 2.0 Ecofuel – 75 bis 109 PS) und Dieseln (1.6 TDI bis 2.0 TDI – 69 bis 140 PS) in Verbindung mit der blattgefederten Hinterachse kaum von Fahrspaß sprechen. Um die Familie aber von A nach B zu karren, ist es sicherlich ausreichend.

VW Caddy III HochdachkombiVerschiedene Varianten wie zum Beispiel die 2007 eingeführte Langversion mit dem Namen Caddy Maxi oder aber diverse Sondermodelle lockten immer mehr Käufer an. Sei es der Caddy Life mit 7 Sitzen oder der Volks-Caddy mit entsprechender Ausstattung. Natürlich gibt es auch beim Caddy eine Schwachstelle: das Gewicht. Die Motoren bzw. Getriebe und Kupplung sind mit dem Gewicht anscheinend überfordert, zumindest treten hier öfter Defekte oder übermäßiger Verschleiß auf. Der Bremsdrucksensor verabschiedet sich gerne und teurer Ersatz wird fällig. Viele weitere Kleinigkeiten summieren sich zu einem größeren Ärgernis. Immerhin gibt es von Seite des TÜV an der aktuellen Baureihe wenig zu bemängeln, einzig die Bremsen und die rückwärtige Beleuchtung fallen negativ auf, ebenso wie die bereits erwähnte Hinterachse.

 

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