VW Phaeton – Luxus zum Kleinwagenpreis
Für 15.000 bis 20.000 Euro bekommt man heutzutage einen neuen Polo mit mehr oder minder viel Ausstattung. Oder man investiert das Geld in einen gebrauchten VW Phaeton. Denn für rund 10 – 20 Prozent des damaligen Neuwagenpreises sind viele dieser Oberklassefahrzeuge heutzutage schon zu bekommen. Natürlich mit einem gewissen Alter und eventuell auch mit hoher Laufleistung. Aber dafür auch mit einem irren Preis- / Leistungsverhältnis, dass kein Polo der Welt jemals bieten könnte.
Den eigentlich war der Volkswagen Phaeton ein Griff ins Klo, die Verkaufszahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück, einen Phaeton konnte man in Spitzenzeiten der Absatzkrise für rund 100 Euro mehr leasen, als man für einen VW Golf hätte zahlen müssen. Der Wertverlust war rapide und so kann man heute zum Beispiel für 12.000 Euro einen Wagen kaufen, der vor einigen Jahren mal 120.000,- Euro gekostet hat und mit allem erdenklichen Schnick-Schnack ausgestattet ist.
Leider sind nur die Anschaffungskosten gering. Der Unterhalt frisst dem eigentlichen Polo-Fahrer die Haare vom Kopf. Seien es Dinge wie die KFZ-Steuer bei Motoren mit großem Hubraum, seien es die Spritkosten, denn das 2-Tonnen-Gefährt verlangt nach reichlich Nahrung. Oder aber die Verschleiß- und Reparaturkosten. Denn mit einem Phaeton fährt man nicht mal eben in die Hinterhofwerkstatt. Eigentlich noch nicht mal zu jedem VW-Partner, denn dort müssen speziell für den Phaeton geschulte Mechaniker vor Ort sein. Die Ersatzteilpreise sind aufgrund geringer Stückzahlen ebenfalls hoch und bei einem Auto in dieser Gewichtsklasse sind Verschleißteile wie Bremsscheiben oder Bremsbeläge häufiger fällig und aufgrund der Dimensionen auch entsprechend teuer.
Weitere Fehlerquellen bergen die vielen elektronischen Helferlein an Bord der Limousine der Oberklasse. Steuergeräte verabschieden sich gerne und sind recht teuer zu ersetzen. Bei manchen Systemen wie zum Beispiel der Reifendruckkontrolle fragt man sich, ob man sie nicht lieber unrepariert lässt und wie früher noch selbst regelmäßig den Luftdruck an der Tankstelle um die Ecke überprüft. Gerne klappert es auch an der Vorderachse – die Koppelstangen wollen dann getauscht werden. An der Hinterachse tauchen Probleme an Lagern und Gelenken meist erst bei höheren Laufleistungen auf.
Vorsicht beim V10 TDI: so verlockend Fahrzeuge mit dieser Motorisierung auch sein mögen, es hat seine Gründe, das der Motor im Phaeton nicht mehr angeboten wird. Bei den frühen Modellen war das Automatikgetriebe der schieren Kraft nicht gewachsen. Letztendlich fehlte aber der Platz für den Partikelfilter, was eine schlechtere Steuereinstufung zur Folge hat und auch nur eine gelbe Plakette ermöglicht, mit der man in Brlin zum Beispiel außerhalb der Umweltzone bleiben muss.
Motorenmäßig gibt es aber noch genügend Alternativen, der kleinere V6 Diesel mit 3 Litern reicht zum Cruisen sicherlich aus, bei den Benzinern gibt es etwas mehr Auswahl. Von 6-Zylindern mit 3,2 oder 3,6 Litern Hubraum beginnend bei 241 PS, über den V8 mit 4,2 Litern bis zum W12 mit 6 Litern Hubraum und anfänglich 420 und später 450 PS ist sicherlich für jeden etwas dabei.
Schlagwörter: Phaeton V10 TDI, Phaeton W12, Volkswagen, Volkswagen Phaeton, VW, VW Phaeton