Mercedes-Benz S-Klasse W 140 – haltbares Raumwunder der Oberklasse
In Ermangelung einer heute fast schon in jedem Kleinwagen serienmäßigen Einparkhilfe, machte die Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe 140 erst dann Geräusche, wenn man schon “Feindkontakt” hatte. Als kleine Hilfe gab es anfänglich Peilstäbe, die beim Einlegen des Rückwärtsgangs automatisch aus den hinteren Kotflügeln ausfuhren und so das klobige Heck übersichtlicher gestalten sollten. Leider funktionierte diese Technik im fortschreitenden Alter immer weniger, mal blieb ein Stab drin und der andere draußen – oder irgendeine andere defekte Konstellation trat auf.
Klobig ist übrigens ein tolles Stichwort, denn als die W 140 genannte Limousine 1991 antrat, um den Vorgänger W 126 abzulösen, waren viele eingeschworene S-Klasse-Besitzer geschockt von besagtem klobigen Design des neuen Vertreters der Oberklasse. Dies hatte zur Folge, dass viele einfach ihre alte S-Klasse weiterfuhren oder zur Konkurrenz abwanderten.
Dabei hatte der große Mercedes-Benz viel zu bieten, das Platzangebot war luxuriös – egal ob für die Passagiere oder deren Gepäck. Und die lange Version (intern V 140 bezeichnet) legte im Innenraum noch mal einen drauf. Die Verarbeitung hatte höchstes Niveau. 1994 folgte dann ein erstes Facelift, weitere Änderungen schlossen sich bis zum Ende der Bauzeit 1998 an.
Trotz seiner Fülle lässt sich der W 140 ungeahnt flott bewegen. Daran haben neben dem Fahrwerk vor allen Dingen die großen Motoren einen entsprechenden Anteil. Unter der Haube werkelten Aggregate mit 6, 8 und 12 Zylindern, die einen Hubraum von 2,8 bis 6 Liter aufwiesen und daraus eine Leistungsspanne von 193 bis 408 PS zur Verfügung stellten. Zudem gelten die Benziner als sehr standhaft – hohe Kilometerleistungen sind kein Problem. Nicht ganz so standhaft, aber dennoch gut waren auch die Diesel mit Reihensechszylindern, 3 bzw. 3,5 Litern Hubraum und einer Leistung von 150 bzw. 177 PS.
Trotz der schieren Größe und vielen Technik gibt es kaum Schwachstellen und Mängel. Undichte Motoren machen das Mitführen einer Dose Motoröls obligatorisch, ab 350.000 km können Getriebeschäden auftreten. Der TÜV bemängelte schon vor Jahren die Mercedes-Benz S-Klasse Blinker und das war es auch schon, der Rest liegt im durchschnittlichen und somit eher unauffälligen Bereich. Natürlich ist der Wagen mittlerweile noch mehr in die Jahre gekommen, so dass aufgrund des hohe Gewichts alle Fahrwerksteile beim Gebrauchtwagenkauf genauestens inspiziert werden sollten. Ansonsten bekommt man schon für wenig Geld echtes Oberklasse-Feeling.
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[…] anscheinend der Meinung, alle Autos müssten äußerst bullig wirken. So war es bei der S-Klasse der Baureihe W 140 und halt auch bei der hier gezeigten Mercedes-Benz SL-Klasse der Baureihe R 129, die auf der […]
[…] seitens der Fachpresse und vor allen Dingen aber auch seitens der Kunden am als zu klobig geltenden Mercedes-Benz W 140 zu Herzen genommen hatten und dem ab 1998 angebotenen Nachfolger eine entsprechende Diät […]